Stadt Kojetín

DIE STADT KOJETÍN

Diese ansehnliche, für Haná typische Stadt liegt am rechten Ufer der March in einer Seehöhe von 201 m. Sie erstreckt sich auf einer Fläche von 3103 ha und hat rund 6500 Einwohner. Sie erschien beim Weg zwischen Olomouc und Kroměříž. Sie liegt auf einem wichtigen Verkehrspunkt, die Bahnstrecke zwischen Přerov und Brno existiert schon mehr als 130 Jahre und die Bahnstrecke Kojetín – Ostrava ist mehr als 110 Jahre alt.

Die historischen Quellen sind über die Anfänge von Kojetín still. Ihre Entstehung reicht den Sagen zufolge bis zur Zeit des Reiches des Samo zurück und für den Gründer wird sein Sohn, den als Kojata genannt wird, gehalten. Die erste schriftliche Erwähnung von Kojetín ist von Jahr 1233, als die Ortschaft von Kojetín im Dokument des Mährischen Fürsten Přemysl gesprochen wurde.

Ende des 12. oder Anfang des 13. Jahrhunderts ist Kojetín zusammen mit anderen Ortschaften im Besitztum von Prager Bistum gefallen, was bis die Ära der Hussitenbewegung gedauert hat. Nachdem wurde die Herrschaft zu Jiří von Šternberk beliehen. Bis das 18. Jahrhundert wechselten sich dort verschiedene bedeutende, sowohl mährische als auch ausländische Häuser ab. Ein großer Aufschwung der Herrschaft und ganzen Stadt wurde unter den Adligen von Pernštejn erreicht. Dieselbe beachteten die Entwicklung der Handwerke, des Handels und auch der Gute von Hörigen. Der 20. Dezember 1720 bedeutete die erneute Gehörigkeit zum Prager Bistum. An dieser Zeit wird mit dem Stadtwappen erinnert.

1829 begann der Aufbau des neuen Rathaus und 1830 des neuen Pfarrhausgebäudes, das bis heute ein tolles Muster des Interieurs des zweiten Rokokos bleibt. Die bedeutendste kulturelle Sehenswürdigkeit, die am Spätfeudalismus erinnert, ist Die Kirche der Himmelfahrt von Jungfrau Maria. Sie dominiert die Silhouette der Stadt und deshalb lockt sie am meisten an. Auf dem ursprünglich gotischen Grundriss steht ein mächtiges Barockbauwerk, das vom Ende des 17. Jahrhunderts abstammt und dessen Komposition durch die Zweitürme und einen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts modifizierten Giebel ergänzt wird. Das Innere wurde  rund Mitte des 18. Jahrhunderts einheitlich im Stil, der die Muster von Wiener Klassizismus nachfolgte, gerüstet. Es gibt ein Pfarrhaus gegenüber der Kirche. Es handelt sich um ein einstöckiges Haus aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, dessen Erdgeschoss mit Kreuzgewölben und anderen Aufwölbungen gestaltet wird. Der Hauptsaal wird mit den Rokokomalereien und Genredarstellungen verziert. Den westlichen Teil des ausgedehnten Platzes schließt das Rathaus, das zwar auf die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts datiert aber später im Jugendstil umarbeitet wurde. Sein Äußeres wurde jedoch durch neuartige Restaurierungen der Fassade verändert. Nach dem zerstörenden Feuer im August 1995 wurde  es zum gegenwärtigen instand gesetzten Aussehen umgebaut. Im Zentralpunkt des Platzes befindet sich der Marienpfeiler wie ein für Barock typisches Motiv. Seine Errichtung wurde von einem Kojetinbürger namens Johannes Kulhan in Jahren 1704 und 1705 veranlasst. Das bedeutende Kapitel der Stadtgeschichte verkörpert die Jüdische Gemeinschaft, die bis heute durch die Synagoge, vermutlich die älteste eigener Art im Tschechien, erinnert wird. In der angepassten Form steht sie heutzutage der tschechoslowakischen Hussitenkirche zur Verfügung. Eine Andere Erinnerung an dieser Kultur in Kojetín ist der Jüdische Friedenhof, wo man bis den Anfang der 40er Jahre des vergangenen Jahrhunderts begrub. Auf das traurige Ende der Juden weist in Gegenwart der Gedenktafel am Gebäude der Synagoge hin, der alle Namen von Holocaustopfer erwähnt.

Die weitere Denkwürdigkeit der Stadt ist das ehemalige Einkehrgasthaus An Goldener Kreuzchen auf dem Platz, in dem Josef Mánes 1849 Mädchen typische für Haná malte. Das als Bezirkshaus berühmte Gebäude wurde 1911 im Jugendstil von Architekten František Skopalík gebaut. Nach der Renovierung 2001 gewann es den offiziellen Namen Das Regionale Bildungs- und Informationszentrum. Es gibt Informationszentrum, Galerie und Museum im Erdgeschoss und Stadtbibliothek im ersten Stock.

Die Stadt genießt einen Rekreationsstandort von Bedeutung. Zwei Radwege laufen in der Nähe durch, es geht um den Mährischen Radweg Nr.47 zwischen Jeseník und Břeclav und den anderen Nr.5040 von Tovačov in Richtung Měrovice – Plumlov. In der Umgebung ist es auch möglich, den Wassertourismus auszuüben, denn der Fluss March strömt die Stadtgrenzen vorbei und ist sowohl in Richtung Tovačov als auch Kroměříž befahrbar. Die Erholung, die den Einwohnern und Touristen von der Stadt angeboten wird, umfasst ebenfalls ein Schwimmbad mit drei Schwimmbecken. In nächster Nähe dazu erstreckt sich der Teich Na Hrázi („Am Deich“), der an Fauna und Flora reich ist. Die unentbehrlichen Bestandteile des Stadtlebens sind Poliklinik, Sparkasse, Postamt und andere Anstalten, die den Bürgern und der breiten Öffentlichkeit dienen. Kojetín ist reich an den kulturellen und völkerkundlichen Brauchtümern. Eine hohe Aktivität entfalten die Ensembles Hanácká beseda, Hanácká scéna und die kreative Gruppe Signal 64, an der sich die örtlichen Bildner und Künstler beteiligen. Verschiedene Veranstaltungen wie Ausstellungen, Konzerte oder Schaue werden wiederum vom Städtischen Kulturzentrum gegeben. Die bedeutendste ist der Schau von Amateurtheaterensembles, der im März stattfindet und Das Kojetín Schmaus und Der Musiksommer, die beide im August vorgehen. Zum Schluss muss man der bedeutenden, in Kojetín gebürtigen Persönlichkeiten gedenken, unter denen: Maler Sebastini, Anwalt Jan Strakonický, Historiker Béda Dudík, Historiker Josef Chytil, akademische Malerin Marie Gardavská, akademischer Maler Jan Sázel, akademischer Maler Vojtěch Štolfa, akademische Bildhauer Stanislav Hlobil und Zdeněk Krybus, Komponist Gustav Vožda, Schriftsteller Bohumír Štéger and Vladimír Novotný. Kojetín, der Juwel von MittelHaná, die wunderschöne Stadt mit reicher Geschichte, ist allen Besuchern, die den Zauber von Natur und menschlicher Kunst bewundern, offen.

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